+++ Nordhessen radelt für die Flutopfer +++

Oktober 28, 2021 19:07
+++ Nordhessen radelt für die Flutopfer +++
Spendenübergabe im Ahrtal
Am vergangenen Sonntag fuhren wir mit acht Vertretern aus dem Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit, dem Vorstand unseres Fördervereins und der Leitung der Feuerwehr Wolfhagen, begleitet von einem Fernsehteam des Hessischen Rundfunks, in die Verbandsgemeinde Altenahr im Ahrtal.
Empfangen wurden wir von Cornelia Weigand, der Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde und Frank Linnarz dem Wehrleiter (vergleichbar mit Stadtbrandinspektor in Hessen) am Interimsrathaus im Hotel am Roßberg.
Bei der Übergabe des Spendenchecks und einer Gedenktafel kamen wir ins Gespräch. Hinzu kamen drei betroffene Feuerwehrkameraden aus der Verbandsgemeinde, welche uns ihre Erlebnisse in der Flutnacht und den Tagen und Wochen danach schilderten. Auch wenn allen Wolfhagern durch viele unfassbare Bilder in den Medien das grundsätzliche Ausmaß der Katastrophe bekannt war, so waren es gerade diese Schilderungen, die bei uns allen tiefe Betroffenheit und Gänsehaut auslösten.
Auf Nachfrage wurde auch deutlich, dass es vor Ort viel Hilfe durch freiwillige Helfer und Hilfsorganisationen gab und bis heute gibt, jedoch gerade die finanzielle Hilfe durch das Land und den Bund nur sehr schleppend anläuft und einen Wust an Bürokratie mit sich bringen.
Somit werden wir durch unsere Spendenaktion mit Sicherheit etwas Abhilfe leisten können, vor allem weil unser Geld 1:1 ankommt und völlig unbürokratisch!!!
Spendenempfänger sind durch die Flut schwer betroffene Feuerwehrkameraden aus der Verbandsgemeinde Altenahr, deren Versicherungen nicht ausreichten, um die Schäden zu decken, sodass viele zunächst mit Schadenssummen von mehreren zehn- und auch hunderttausenden Euro allein dastehen. Sie erhalten je eine Zuwendung in Höhe von 500€ bis 5.000€, einfach so. Unbürokratisch halt.
Anschließend zeigten uns die Betroffenen ihre Heimatorte und die Häuser, oder das, was noch davon übrig war. Frank Linnarz und Cornelia Weigand zeigten uns weitere betroffene Ortsteile und Gebiete und standen dem Fernsehteam Rede und Antwort. -Einfach auch um der Welt außerhalb vom Ahrtal nochmal deutlich zu machen, dass die Katastrophe noch lange nicht vorbei ist. Das können wir nach diesen Eindrücken unterstreichen!! Leider.
Vor Ort haben wir hunderte Firmen und freiwillige Helfer gesehen, welche die Einwohner beim Abriss und Wiederaufbau halfen. Und dann trafen wir auf weit über tausend Touristen – Wanderer-, was für uns zugegebenermaßen zunächst etwas surreal anmutete, welche aber nicht etwa kamen um zu gaffen, sondern um bei einer Wanderung durch das sonst traumhaft schöne Ahrtal mit ihrer Kaufkraft die ersten wieder nutzbaren Geschäfte und Winzereien unterstützten und damit auch ihren Beitrag leisteten.
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Insgesamt haben wir durch die in Wolfhagen ausgelöste Spendenaktion eine Gesamtsumme von über 240.000€ erreicht, einzelne Zahlungen trudeln auch heute, vier Wochen nach Ende der Aktion, noch ein. Unfassbar! Unser Ziel waren stolze 20.000€. Das hier übertrifft alles!
Die Spendenaktion, welche ihre initiale Idee bei unserem Pressesprecher Michael Langer fand und sich dann durch das Team Öffentlichkeitsarbeit, dem Förderverein und der Leitung zu einem „Schneeballsystem“ weiterentwickelte, hatte Radfahren als Hintergrund, da unsere Feuerwehr zu diesem Zeitpunkt gerade sehr erfolgreich am deutschlandweiten STADTRADELN teilnahm.
Die ersten sieben Staffelstäbe (mit den Informationen zur Aktion) wurden am 20.07.2021 durch unsere Feuerwehr mit dem Rad in sieben Himmelsrichtungen in die Nachbargemeinden verteilt. Nur einer blieb stecken, andere wurden immer wieder weiter getragen, manchmal sogar vervielfältigt. Durch die unterstützenden Feuerwehren wurde das Spendengesuch quer durch Hessen, bis nach NRW, Niedersachsen, Thüringen und sogar bis nach England getragen und hat da abertausende Spender erreicht hat, welche mit kleinen und großen Beträgen den Gesamterfolg erst möglich machten.
Wir möchten an dieser Stelle nochmal allen Unterstützern und Spendern danken. Wie sagt man jetzt in der betroffenen Region: Ihr wart alle großAHRtig!!!
Wir hoffen, dass wir durch diese Aktion, das Leid etwas lindern und vielleicht ein bisschen Hoffnung machen konnten und ganz wichtig: Der Welt außerhalb vom Ahrtal deutlich zu machen – DIE KATASTROPHE IST NOCH LANGE NICHT VORBEI – HELFT WEITER!