Neues StLF

Oktober 16, 2022 18:56

Indienststellung StLF
Nachdem in der vergangenen Woche das neue Löschfahrzeug für die Feuerwehr Wolfhagen beim Aufbauhersteller Lentner in Hohenlinden bei München abgeholt werden konnte, wurde das Fahrzeug heute Nachmittag offiziell in den Einsatzdienst übernommen.

Von nun an wird das Fahrzeug regelmäßig auf den Straßen Wolfhagens unterwegs sein. Wir möchten das Fahrzeug nachfolgend kurz vorstellen.
Als Fahrgestell dient ein Allradfahrgestell vom Typ M.A.N. TGM 13.320 mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 16t und luftgefederter Hinterachse. Der feuerwehrtechnische Aufbau erfolgte durch die Firma Lentner. Die zukünftigen Aufgabenschwerpunkte des Fahrzeugs liegen in der Brandbekämpfung und Technischen Hilfeleistung.

Der Mannschaftsraum ist bei dem Fahrzeug mit dem Gerätekoffer kombiniert. Dadurch ist dieser sehr geräumig und verfügt über einen großzügigen Stauraum.

Das Fahrzeug verfügt über erweiterte Staffelbesatzung. Anstelle des Melderplatzes wurde ein Action-Tower verbaut. Dort finden sich u.a. die Akku-Ladegeräte für die elektrischen Akku-Geräte. Zwischen Fahrerkabine und Mannschaftsraum ist ein pneumatischer Lichtmast mit zwei LED-Scheinwerfern Setolight Aldebran Hero 3 untergebracht.

Im Fahrzeugheck verbaut ist eine Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-2000 der Firma Jöhstadt. Die Förderleistung der Pumpe im Hydrantenbetrieb beträgt fast 3.000l/min. Um die notwendige Löschwassermenge bereitzustellen, wurde der A-Eingang der Pumpe in der Größe A125 ausgeführt. Der Löschwassertank verfügt über ein Volumen von 3.000l, sodass das Fahrzeug im Rechner der Leitfunkstelle Kassel als TLF 30/30 geführt wird.

Die Pumpe ist Pump-And-Roll fähig. Dies ermöglicht eine Wasserabgabe während der Fahrt. Neben vier Druckabgängen am Fahrzeugheck verfügt das Fahrzeug über einen zusätzlich Druckabgang unter der Frontstoßstange. Weiterhin ist ein formstabiler Schnellangriff mit elektrischer Aufwickelvorrichtung verbaut. Dieser kann sowohl eingeschwenkt im Fahrzeug, als auch im ausgeschwenkten Zustand betrieben werden.

Die Aufteilung der Beladung wurde weitestgehend den übrigen Einsatzfahrzeugen im Stadtgebiet angepasst. Im Geräteraum G1 befindet sich die Ausrüstung für die Technische Hilfeleistung. Oberhalb des Hydraulischen Rettungssatzes ist eine Schwenkwand angebracht, auf der das gesamte Zubehör für die Technische Hilfeleistung übersichtlich untergebracht ist.

Im Geräteraum G2 befindet sich ein tragbarer vom Fahrzeugheck aus startbarer Stromerzeuger, ein akkubetriebenen Hochleistungslüfter, Spineboard, Leitungsroller, ein tragbarer Beleuchtungssatz, eine Akku-Einsatzstellenleuchte.

Der Geräteraum G3 ist mit weiterer Ausstattung für die technische Hilfeleistung wie StabFast, Rüstholz, Trennschleifer, Tauchpumpe, Wassersauger, Ölbindemittel und Schuttmulden bestückt.

Die Ausstattung des Geräteraumes G4 ist ausschließlich für mit Gerätschaften zur Wasserversorgung und Brandbekämpfung bestückt. Dazu zählen Standrohr, verschiedene Feuerlöscher, Kübelspritze, ein Wandbrandsatz sowie Zumischer und Schaummittel.

Im Geräteraum G5 sind Schlauchtragekörbe, Strahlrohre, Rollschläuche, ein Schlauchpaket, ein Schnellangriff Strom sowie ein Hygieneboard untergebracht.
Der Gerätetraum G6 beinhaltet den Schnellangriff, D-Druckschläuche für die Waldbrandausrüstung, Netzmittelkartuschen, einen Schnellangriff Druckluft, Akku-Motorkettensäge, Handwerkzeug sowie Material zur Verkehrsabsicherung.

Im Gerätetraum GR befindet sich neben der Feuerlöschkreiselpumpe eine Schublade mit dem Pumpenzubehör für die Wasserentnahme aus dem Hydrantennetz oder bei Saugbetrieb. Der Geräteraum wird durch eine Klappe mit integriertem Rolladen verschlossen.

Am Fahrzeugheck ist zudem eine fahrbare Schlauchhaspel angebracht. Hier findet sich zusätzlich auch weiteres Material für die Wasserentnahme aus Hydranten. Unter dem Fahrzeugheck sind zwei Traversenkästen angebracht, in denen jeweils ein Schnellangriffsverteiler untergebracht ist.

Auf dem Fahrzeugdach sind drei Dachkästen vorhanden. Hierin finden sich langstielige Arbeitsgeräte, Saugschläuche, ein Faltpavillon, die vierteilige Steckleiter, eine Klappleiter, Einreißhaken, Steckleiterverbindungsteil, Feuerpatschen und Schlauchbrücken. Für das heruntergeben der Ausrüstung vom Dach ist eine Abrollvorrichtung angebracht.

Im Mannschaftsraum ist überwiegend Schutzausrüstung verlastet. Hier sind vier Atemschutzgeräte inkl. Masken, eine Sicherheitstrupptasche, Schutzkleidung zum Einsatz mit der Motorkettensäge, ein Wasserrettungsanzug, Erste-Hilfe-Ausstattung und Ponchos zu finden.

Das Fahrzeug wurde in Anlehnung an die Hessische Baurichtlinie StLF 20 beschafft, weicht jedoch in einige Punkten und aus einsatztaktischen Gründen von dieser ab. Aus diesem Grunde trägt es auch die Funkkennung 22 für ein TLF und nicht 40 für ein StLF.

Mit der Indienststellung des neuen Fahrzeug endet die Dienstzeit für das LF 16/12 (1/44) welches in den kommenden Wochen umgebaut und anschließend bei der Feuerwehr Niederelsungen weitergenutzt wird. Über dieses Fahrzeug werden wir nach dem Umbau gesondert berichten.