Gemeinsame Jahreshauptversammlung 2022

Juni 16, 2022 12:09
Gemeinsame Jahreshauptversammlung
Die Mitglieder der Feuerwehren der Stadt Wolfhagen trafen am 20.05.2022 im Haus des Gastes in Ippinghausen zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung für die Jahre 2020 und 2021. Ungewöhnlich war nicht nur der Zeitpunkt, sondern auch die Tatsache, dass die Versammlung für zwei Jahre abgehalten wurde.
Als Gäste konnte Stadtbrandinspektor Frank Brunst neben Bürgermeister Reinhard Schaake auch Kreisbrandmeister Volker Heerdt und des Vorsitzenden des Verbandes der Feuerwehren des Wolfhager Landes Max Strube begrüßen.
Leider war kein Mitglied von Magistrat, Stadtverordnetenversammlung oder der Fraktionen im Stadtparlament der Einladung zur Versammlung gefolgt.
Für dieses Desinteresse und der damit verbundenen geringen Wertschätzung der Mandatsträger gegenüber der Arbeit der Feuerwehr fand der Stadtbrandinspektor deutliche Worte.
Der Bericht des Stadtbrandinspektors für die beiden vergangenen Jahren war geprägt von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen und Schutzmaßnahmen. Insbesondere die Geselligkeit und das Gemeinschaftsleben, welche wichtige Eckpfeiler für den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst darstellen, konnten nicht gelebt werden. Der Feuerwehrdienst beschränkte sich einzig auf den Ausbildungs- und Einsatzdienst. Sonderdienste fanden nicht statt. Auch Lehrgänge fanden nur wenige statt.
Die Anzahl der Dienststunden, die vor der Corona-Pandemie durchschnittlich mehr als 40.000 Stunden pro Jahr betrug, reduzierten sich daher auf 23.180 Stunden in 2020 bzw. 25.633 Stunden in 2021.
Auch die Zahl der aktiven Mitglieder sank leicht von 277 auf 270 im Jahr 2021. Im Jahr 2020 rückten diese zu 216 Einsätzen, im Jahr 2021 zu 242 Einsätzen aus.
Die technische Ausstattung ist als sehr gut anzusehen. In den letzten beiden Jahren konnten ein PickUp, ein gebrauchtes LF 8/6 sowie je ein Abrollbehälter Gefahrgut und Tank für den Standort Mitte und ein TSF-W für den Standort Istha beschafft werden. Ein HLF 20 und ein StLF 20 für den Standort Mitte sind bestellt. Die Auslieferung des StLF erfolgt bereits in den nächsten Wochen.
Auch der Neubau des Feuerwehrstützpunktes befindet sich kurz vor der Fertigstellung. Die Einweihung des Gebäudes ist für den 10.09.2022 geplant.
Großer Handlungsbedarf besteht hingegen bei den Feuerwehrhäusern in den Stadtteilen. Hier häuft sich die Liste der Mängel, die seitens der Stadt Wolfhagen nicht abgestellt werden. Bei der Revision durch den Technischen Prüfdienst im vergangenen Jahr wurden diese abermals aufgezeigt. Zusammen mit der Fortschreibung des Bedarfs- und Entwicklungsplanes soll den Gremien ein Baumaßnahmenprogramm für die Modernisierung bzw. Erweiterung der Feuerwehrhäuser vorgelegt werden. Für dieses Jahr geplant ist zudem der Einbau von Abgasabsauganlagen und Notstromeinspeisungen in einigen Feuerwehrhäusern.
Der Bedarfs- und Entwicklungsplan befindet sich derzeit in der dritten Fortschreibung. Darin soll die Grundlage für die Entwicklung der Feuerwehr in der kommenden Dekade gelegt werden. Nachdem der Planentwurf zwischenzeitlich durch einen externen Gutachter überprüft wurde, soll er nun bis zum Jahresende in den Gremien beraten und beschlossen werden.
Für das aktuelle Jahr gibt es zunächst keine Coronabeschränkungen mehr. So sind wieder standortübergreifende Ausbildungen möglich. Für die Atemschutzgeräteträger werden im Laufe des Jahres mehrere Heißausbildungen angeboten. Auch die Veranstaltungen der Feuerwehrvereine werden wieder stattfinden. Abzuwarten ist allerdings die pandemische Entwicklung mit Hinblick auf den Herbst.
Eines der Highlights des vergangenen Jahres war die Durchführung der Spendenaktion „Nordhessen radelt für die Flutopfer“. Hierbei gelang es, eine Spendensumme von weit über 230.000 € für die Flutopfer im Ahrtal zu sammeln. Die symbolische Übergabe der Spenden erfolgte im Herbst 2021 im Ahrtal. Der Abschluss der Spendenaktion mit der Übergabe mit Holzhäusern für Kindergärten und Schulen wird Anfang Juni erfolgen.
Die stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwartin Simona Waschk berichtete über die Arbeit der Stadtjugendfeuerwehr.
Die Jugendarbeit beschränkte sich pandemiebedingt mit mehreren Unterbrechungen auf den Übungsdienst.
Die Zahl der Mitglieder sank ebenfalls leicht von 165 auf 156 Mitglieder.
Weiterhin berichteten Dirk Mahlmann für das Sachgebiet Atemschutz / Technik, Alexander Kranz für das Sachgebiet Gefahrgut, Hans-Hermann Finke für den Katstrophenschutz und Darius Schlaudraff für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit.
Anschließend folgten die Ehrungen und Beförderungen:
Für 25 Jahre aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr wurden Marcel Lorenz (Altenhasungen), Mathias Müller, Stefan Müller-Göbel (Bründersen), Alexander Tripp (Istha), Florian Daude (Ippinghausen), Sascha Mühlbrodt, Jörg Hamel (Niederelsungen) und Kinga Lopatniuk (Wolfhagen) mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande ausgezeichnet.
Das goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst erhielt Marcus Ruth (Wolfhagen).
Für aktive Dienstzeit im Katastrophenschutz wurden Kevin Amelung (Bründersen) mit der bronzenen Katastrophenschutzmedaille für 10 Jahre sowie Hans-Hermann Finke mit der goldenen Katastrophenschutzmedaille für 40 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Die Anerkennungsprämie des Landes Hessen für 10 jährige Mitgliedschaft erhielten Florian Bantel, Eike Gerhold (Altenhasungen), Kevin Amelung (Bründersen), Sascha Bayan, Maria Bielagk (Ippinghausen), Benjamin Brickmann (Istha), Rene Kilian und Lisa Spangenberg (Wolfhagen), für 20 Jahre Patrick Pilz (Istha), Tobias Hofmann (Ippinghausen), Manuel Pickenhahn (Viesebeck) und Stephan Gutschank (Wolfhagen), für 30 Jahre Carsten Berndt (Altenhasungen), Michael Leyer (Ippinghausen) und Marcus Möller (Niederelsungen) sowie für 40 Jahre Elke Masche und Marcus Ruth (Wolfhagen).
Michael Langer (Wolfhagen) wurde für seine Idee zur Durchführung der Spendenaktion „Nordhessen radelt für die Flutopfer“ und der Durchführung dieser mit großem Engagement mit der St. Florians Medaille des Kurhessisch-Waldeckschen Feuerwehrverbandes in Bronze ausgezeichnet.
Die Beförderung zum Löschmeister erhielten Bastian Baarsch (Ippinghausen) und Moritz Rüdiger (Niederelsungen). Zum Oberlöschmeister wurde Sebastian Ranft (Wolfhagen) befördert. Alexander Kranz (Niederelsungen) wurde zum Hauptbrandmeister befördert.